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Mein Erfahrungsbericht zum höhenverstellbaren Schreibtisch

Schon seit Längerem schwebte mir für Sie wieder ein Blick hinter meine Bürokulissen vor. Ich wollte Ihnen von meinen Erfahrungen mit meinem höhenverstellbaren Schreibtisch berichten und Ihnen gleichzeitig meinen neusten Bürozuwachs in einem Blogbeitrag vorstellen, – mein Balance Board. Doch der Start in diesen Blogpost war anders und weniger fröhlich als ursprünglich ausgemalt.

Höhenverstellbarer Schreibtisch – Traum oder Albtraum?

Ende 2022 erfüllte ich mir einen lang gehegten Traum: Ich arbeite seither an einem höhenverstellbaren Schreibtisch; in meinem Jahresrückblick 2022 berichtete ich davon.

Mit Blogger-Vorfreude näherte ich mich zum Wochenanfang diesem guten Stück, das ich in der Woche davor mit einem Balance Board erweitert hatte. Ich drückte auf die „Höherstell-Funktion“ und es passierte … NICHTS.

Echt, passiert das gerade?

Passiert das wirklich gerade zum zweiten Mal?

Ja! Kein Schnurren des Motors war zu vernehmen #grrrr.

Kleiner Rückblick: Bereits Mitte Februar ging bei diesem Schreibtisch nichts mehr – der Motor für die Höhenverstellung blieb genau zwischen der Sitz- und der Steh-Höhe stehen. Zum Sitzen zu hoch, zum Stehen zu gering!!! Der digitale Kundenservice war naja, Ersatzteile zentral nicht lieferbar; eine Autofahrt in die Wetzlarer Zentrale des schwedischen Möbelverkäufers brachte den ersehnten Austausch von Netzteil und Steuermodul. Ende Februar war aus dem Zwischendrin-Schreibtisch wieder ein Sitz-Steh-Schreibtisch geworden.

Bis gestern. Zumindest blieb hat mein derzeit nicht mehr höhenverstellbarer Schreibtisch auf der Stehhöhe eingefroren – eine Höhe, in der ich am Tisch arbeiten konnte.

Also, sagte ich mir: Manuela, nicht ärgern, und trotzdem den ursprünglich intendierten Blogpost schreiben.

Meine Gründe für einen höhenverstellbaren Schreibtisch

Nie im Leben hätte ich vor dem Kauf des höhenverstellbaren Schreibtischs, den ich nun im Folgenden mit HVS abkürze, gedacht, dass er mir derart ans Herz wächst.

Letztes Jahr beschloss ich, generell mehr Bewegung in mein Leben zu bringen. Da ich viel Zeit tagsüber im Sitzen verbringe, wollte ich dort als erstes den Hebel ansetzen. Meine Ausgangsmotivation für den HVS war:

  • Gekrümmte Haltung vor dem Rechner aufgeben
  • Mehr Action für Bein- und Po-Muskulatur
  • Stehen ist ungemütlich, – daher werde ich sicherlich im Stehen häufiger als im Sitzen meine Position verändern … und mich mehr bewegen
  • Ab und zu hatte ich auch Nackenverspannungen und leichte Schmerzen im unteren Rückenbereich.

Ich las diverse Artikel zu Steh-Sitz-Schreibtischen, z. B. 15 sehr gute Gründe einen höhenverstellbaren Schreibtisch zu verwenden. Und setzte mein Vorhaben in die Tat um.

Wie viele Stunden ich pro Tag seit dem HVS-Kauf stehe, habe ich nicht nachverfolgt. Aber von Anfang an sehr viel – gefühlt 50 % am Tag.

Wie ich den Steh-Sitz-Schreibtisch erlebe und nutze

Spontan, nach Tagesform sowie nach Lust und Laune – so nutze ich mittlerweile meinen HVS. Will heißen, dass ich mir keine festen Zeiten vorgenommen oder gar in meinen Kalender eingetragen habe.

Zunächst wollte die Stehfunktion nutzen bei Arbeiten, während deren ich mich bewegen kann und wenig die Tastatur nutze: Telefonieren, Artikel oder Konzepte (korrektur-)lesen, Recherchen im Internet. Fürs Sitzen dachte ich an das faktische Nutzen der Tastatur und Mouse, Konzeptarbeit, Erstellung von Whiteboards oder Grafiken sowie Videokonferenzen.

Falsch gedacht.

Irgendwann habe ich nicht mehr darüber nachgedacht, ob ich während der Bürozeit sitze oder stehe. Ich machte es nur von meiner körperlichen Müdigkeit oder der Notwendigkeit einer ruhigen, zitterfreien Mouse-Hand abhängig.
Das Stehen wurde so zur Selbstverständlichkeit, dass mir sogar ein kleiner Lapsus passierte. Während Videokonferenzen sitze ich grundsätzlich, denn im Stehen bin ich mehr in Bewegung. Diese permanenten Bewegungen sind bei eingeschalteter Kamera für die anderen Teilnehmenden eine Zumutung. Während eines Videocalls mit einem Kunden „stand“ ich unbeabsichtigt. Nachdem schon eine geraume Zeit verstrichen war, fragte mich mein Gegenüber, ob ich einen Steh-Sitz-Schreibtisch hätte – und ob ich mich mal setzten könnte. Ohje, ich war zu sehr vor der Kamera hin- und hergeschaukelt für mein Gegenüber!

Stehe ich nur am HVS? Nein, tatsächlich mache ich bei den passenden Arbeiten noch mehr Bewegungen. Ich dehne und strecke mich mehr; manchmal improvisiere ich mit kleinen Schritten auf der Stelle ein Gehen/Walken; manchmal mache ich seitliche Gymnastikübungen; ich kreise häufiger meine Schultern.

So haben sich in meinen Büroalltag durch den HVS viele kleine Bewegungen in mein Leben eingeschlichen, die mir guttun und mehr Haltung geben.

Ein Wackelbrett zum höhenverstellbaren Schreibtisch dazu?

Die erste Saat durch meinen HVS – nämlich mehr Bewegung am PC – war aufgegangen. Wie es bei uns Menschen manchmal so ist, bleibt das Ideenkarussell nicht stehen. Bei den oben genannten Recherchen hatte ich u. a. über Menschen gelesen, die sogar unter ihrem Stehschreibtisch zusätzlich ein Laufband haben und im Gehen am Schreibtisch arbeiten. Ich kann Ihnen zum Lesen Laufband Schreibtisch: Vorteile und Erfahrungsbericht empfehlen.

Ich fühlte mich an meinem HVS mittlerweile so wohl, dass ich über den nächsten – im wahrsten Sinn des Wortes – „Schritt“ nachdachte. Doch mein Home-Office-Büro ist für ein Walking Pad (Laufband, das ich unter den HVS legen wollte) einfach zu klein. Good bye, mehr Bewegung und Erweiterung von sportlichen Alltagsverhaltensweisen.

Zwei Füße auf einem Balance Board, die auf einer Korkkugel stehen.

Und dann, beim Scrollen durch meinen Insta-Feed, schwappte doch tatsächlich die Balance-Board-Werbung in mein Sichtfeld. Und traf einen Nerv. Dazu müssen Sie wissen, dass ich leider nicht mit einem Regelmäßig-Sport-machen-Gen gesegnet bin. Könnte das eine Lösung für mich sein? Eine Erweiterung meiner Mikro-Bewegungen? Mehr Training für die Core-Stabilität in Füßen, Gelenken und im unteren Rückenbereich?

Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis!

Diese Redewendung kam mir in den Sinn, als ich ernsthaft über das Balance Board, auch manchmal Wackelbrett genannt – nachdachte. Schließlich bin ich keine Surferin, keine Snowboarderin und keine Long-, Skate- oder Kick-Boarderin. Zudem eine eher untrainierte, gewichtige Über-Fünfzigjährige. All die Werbefotos und Videos zu Balance Boards zeigten mir hippe Teens und Mid-Zwanziger, engagierte Surfer, die ein Indoor-Brett wollten oder superschlanke, supergelenkige Menschen, die seit Ewigkeiten Yoga machen – und dies nun auf einem Wackelbrett.

Mir doch egal! Mein Neugier-Gen war geweckt. Mein Geburtstag nahte. Und so habe ich mir ein Balance Board zu meinem 56. Geburtstag geschenkt. Noch nicht mit einer Rolle, sondern für Einsteiger mit einem Kork-Kegel.

Mikro-Bewegungen am Schreibtisch: So geht es bei mir weiter

Was soll ich sagen! Seit gut einer Woche „wackelbrettere“ ich vor meinem Stehschreibtisch und fühle mich wohl. Selbst das Tippen funktioniert auf dem Brett, – dieser Blogpost ist der balancierte Beweis dafür.

Klar, sitzt der nächste Floh in meinem Hirn: Manuela, besorge Dir eine Korkrolle für das Balance Board 😉. Naja, Weihnachten ist in 8 Monaten, ich setzte es auf meine Wunschliste. Dann werde ich auf der Rolle zukünftig nicht nur mikro-gleichgewichts-rollen. Ich stelle mich gerade mit ein paar coolen Ü50-Tricks darauf vor, – Handstand oder Liegestütz 🤣. Doch das ist eine Geschichte für einen anderen Blogpost in weiter Zukunft.

Zu meinem HVS, der seit gestern ein nur noch Steh-Schreibtisch ist. Wie es mit diesem schwedischen Modell weitergeht? Darüber werde ich nach dem Veröffentlichen dieses Blogposts nachdenken.

Höhenverstellbarer Schreibtisch: mein Fazit

Begeistert und restlos überzeugt bin ich als Kopfarbeiterin von einem Steh-Sitz-Schreibtisch. Lieber hätte ich mir ein solches Büromöbel schon vor Jahrzehnten angeschafft als erst vor einem knappen halben Jahr. Weil:

  • Ich integriere mehr Bewegung in meinen Büroalltag.
  • Meine Haltung hat sich schon jetzt verbessert.
  • Ich konzentriere mich besser und fühle mich wacher.

Wäre das auch etwas für Sie?

Balancierende Grüße aus Limburg
Ihre Manuela Seubert

PS. [Werbung, weil Namensnennung; ohne Auftrag]
Mein Balance Board und der Kork-Anfängerkegel kommen übrigens von wahu Board.

PPS. Aktualisierung 26.4.23: Was macht mein höhenverstellbarer Schreibtisch heute Morgen? Er fährt wieder hoch und runter, ohne dass irgendetwas daran gemacht wurde. Ich muss das nicht verstehen. Vielleicht brauchte er zwei Tage Urlaub?!

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