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Erkenntnisse aus meinem Instagram-Selbsttest zum Jahreswechsel 22/23

Sie haben vielleicht kürzlich meinen Rückblick auf das Jahr 2022 gelesen. Dort habe ich unter dem Punkt 2.9 geschrieben, dass ich aufgrund der Jahresrückblogaktion von Judith Peters vermehrt bei Instagram gepostet habe. Mehr als ich normalerweise dort mache. Außerdem habe ich Reels ausprobiert und verstärkt eingesetzt. Über diesen Instagram-Selbsttest zum Jahreswechsel 22/23 möchte ich Ihnen berichten.

Meine Geschichte bei Instagram

Als Kommunikatorin probiere ich fast jedes neue Netzwerk aus, – so auch Instagram. Ich weiß wirklich nicht mehr, wann ich dieses ursprünglich auf Fotos spezialisierte Social Medium betreten habe. Ich sah mich um, mir gefielen die ausdrucksstarken Fotos und wusste endlich, wo ich die vielen Fotos, die ich so nebenher privat und beruflich machte, unterbringen wollte: als Einblick in mein Leben und meine Persönlichkeit. Ohne Gedanken an eine Monetarisierung. Rein aus Spaß an der Fotografiererei und Entdeckung der Welt.

Kommerzialisierung von Instagram

Wie so häufig: Je attraktiver ein Social Network, desto mehr will und soll es Gewinne abwerfen, – für den Unternehmenseigner sowie für die professionellen Nutzer*innen. Die Beiträge, zunächst die Fotos, wurden immer aufwändiger (in der Bearbeitung) und später auch die Texte zu den Beiträgen, die bei einigen schon epische Länge aufweisen und fast zu einem eigenen Blog wurden.

Je mehr Werbung und Werbeabsicht in Instagram einzog, desto weniger interessierte mich Instagram. Klar, als Kommunikatorin blieb ich dort, um die Entwicklungen, zusätzlichen Features und die Community zu beobachten. Doch ich selbst war immer „ungerner 😉“ dort vertreten.

Dezember 2022 – die Jahresrückblog-Challenge auch bei Instagram

Judith empfiehlt in ihrer Jahresrückblick-Challenge täglich u. a. bei Instagram zu posten. Hatte ich darauf wirklich Lust: Nein. Habe ich es trotzdem gemacht: Ja! Warum? Ich wollte Instagram noch eine Chance geben und durch den sanften Druck von außen und die vorgeschlagenen Postings sehen, was sich bewirken lässt. Bewirken hinsichtlich der Reichweite und Reaktion; bewirken hinsichtlich meiner Freude an Instagram. Mein Instagram-Selbsttest begann.

Ausgangspunkt und Ergebnisse des Instagram-Selbsttestes

Als ehemaliger Marktforscherin widerstrebt es mir, so ungenaue und zwischendrin noch geänderte Daten niederzuschreiben. Doch, so what: Es ist eine Momentaufnahme des Dezembers 2022, ich wollte keine exakte Studie durchführen und habe mich erst Ende Dezember dazu entschieden, meine ganz persönlichen Erfahrungen niederzuschreiben. Ein hemdsärmeliger Instagram-Selbsttest halt.

Am 1.12.22 startete ich bei Instagram mit 401 Follower. Darunter auch einige Fake-Follower: Sie wissen schon, die US-Soldaten oder besonders treuen Single-parent-Männer mit Kind und Hund oder die attraktiven Investment-Banker. Diese blockiere ich meist, wenn ich ein „Wartezeit“ habe. Das habe ich z. B. am 8.12. getan und war so auf 397 Follower.

Außerdem hatte ich am 1.12.22 gerade mal 119 Konten erreicht.

Soweit die Ausgangssituation. Eigentlich sollten wir in der Challenge noch am 10., 20. und 31.12. die Follower- und erreichte Konten-Statistik ausfüllen. Ich habe es lediglich am 20. und 21.12. gemacht. Am 20.12. veröffentlichte ich meinen Blogpost zum Jahresrückblick und am 21.12. war ich einfach neugierig, ob sich durch die riesige Community von Judith und ihrer Blogchallenge noch etwa getan hatte. Am 31.12. war ich in Urlaub und habe mit Freude an etwas anderes als Statistik gedacht.

Weitere Ergebnisse:

Follower am 20.12.22: 400

Follower am 21.12.22: 401

Erreichte Konten am 20.12.22: 5.832

Erreichte Konten am 21.12.22: 6.099

Anstieg der erreichten Konten – ein Erfolg für meinen Instagram-Selbsttest?

Von 119 auf 6.099 erreichte Konten in 21 Tagen – hört sich fantastisch an. Ich gebe es zu: Auch ich war beeindruckt, was möglich ist.

Doch ich muss für mich keine Augenwischerei betreiben. Zahlt sich das für mich wirklich aus? Was war dafür nötig? Was passierte auf der Website?

  • Ich postete 9 Beiträge in 21 Tagen mit teilweise langen, zeitintensiven Wortbeiträgen.
  • Zudem experimentierte ich mit Reels: 5 Stück veröffentlichte ich in dieser Zeit. Davon waren auch zwei Videos dabei, in denen ich mich mit „Unboxing“ vor die Kamera stellte, – etwas was definitiv außerhalb meiner Komfortzone liegt. Immerhin eines dieser Unboxing-Reels wurde knapp 2.300-mal wiedergegeben und erhielt 29 Likes. Mein „Test-Reel“ kam auf 2.900 Wiedergaben und 179 Likes, – der Inhalt war sagenumwoben: In einem 10-Sekünder fahre ich meinen Stehschreibtisch nach unten 🤣🙈😂.
  • Hinzu kam als externer Effekt, dass an der oben genannten Challenge seeeehr viele Menschen teilnahmen, die natürlich alle unter dem Hashtag #Jahresrückblog22 posteten bzw. auch nach Beiträgen suchten. Also, da war schon enormer Buzz auf Instagram durch diese Challenge, der den Algorithmus in Bewegung brachte.
  • Im Nachhinein betrachtet, wenn ich eine ökonomische Auswertung beisteuern wollte, hätte ich auch die Zeit erfassen müssen, die ich für diese Content-Erstellung und die investierte Community-Arbeit  benötigte. Das habe ich nicht getan.
  • Im Januar 2023 war ich zunächst im Urlaub. Die Anzahl meiner Beiträge „normalisierte“ sich wieder, – es waren zwei Stück. Ich machte keine Reels. Mit dieser normalen Tätigkeit, die etwas über der Aktivität in Jahr 2022 liegt, erreichte ich in den vergangenen 30 Tagen noch 649 Konten; mir folgen 405 Menschen (Stand 30.1.2023). Mein Zuwachs an Followern steht in keinem tragbaren Verhältnis zur Anzahl an Accounts, die ich in der Zeit blockiert habe #seufz; s. oben zu Fake-Follower.
  • Ein Blick in meine Website-Statistiken der letzten beiden Monate bestätigt: Die meisten Website-Besucher (> 90 %) finden über die organische Google-Suche zu mir. Social-Media spielt nur eine kleine Rolle (< 5 %); und diese wenigen Prozentpunkte teilen sich dann auf zwischen Facebook, LinkedIn und zuletzt Instagram. So!

Fazit meines Instagram-Selbsttests

Es war für mich und meine Social-Media-Nutzung bei Instagram schon vor diesem Test klar, dass Insta-Aktivitäten kaum Auswirkungen auf meine Website haben. Dazu bin ich nach wie vor nur sporadisch dort unterwegs, poste lieber Fotos aus meiner Freizeit über Stories. Manchmal nutzte ich Beiträge geschäftlich, für Reels kann ich mich kaum erwärmen. Es ist eher ein „Spaß-Netzwerk“ für mich, in der ich mich über meine Bubble auf dem Laufenden halte und mich mit meinen Aktivitäten zeige. Dass ich damit nicht zum Instagram-Star werde oder meinen Server zum Glühen bringe, war jetzt für mich keine Überraschung :-D.  

Doch ernüchternd fand ich tatsächlich, dass die massive Zeitinvestition im Dezember sich so wenig auf meine Website auswirkt bzw. langfristig auszahlt. Vom Bauchgefühl her war mir das klar. Sich mal ein paar Zahlen anzusehen, hilft dann zur Untermauerung eines diffusen unguten Gefühls enorm.

Das Ergebnis dieses Instagram-Selbsttest wird sicherlich noch weiter in mir arbeiten. Als Solo-Selbstständige hinterfrage ich schließlich, für welche Aktivität sich meine Zeitinvestition wirklich lohnt.

Wie genau schauen Sie sich Ihre Instagram-Zahlen an? Welche Schlüsse haben Sie aus Ihrem möglichen Instagram-Selbsttest gezogen?

Es grüßt Sie herzlich
Manuela Seubert

PS. Entstanden ist dieser Artikel im Rahmen eines #10minBlogs, einem Blogformat, das ich in 2023 wieder aufleben lassen möchte. #10minblog bedeutet: Ich möchte in 10 Minuten über etwas bloggen, – ohne groß ins Grübeln zu kommen. Wenn ich dann doch mehr Zeit investiere, ist das auch o.k. (so wie bei diesem Artikel). Wichtig ist, dass ich im Anschluss ein einfaches Beitragsbild wähle, nur einmal Korrektur lese und dann auf „veröffentlichen“ klicke. Mein Ziel in 2023: Wieder mehr Blogartikel und weniger Hemmung, wenn diese Blogposts dann eher „hemdsärmelig“ erstellt wurden.

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