Seine Social-Media-Accounts zu pflegen, bedeutet Aufwand. Aufwand nicht nur darin, die eigenen Profilbeschreibung aktuell zu halten, sich mit den Änderungen der Social-Media-Plattformen zu beschäftigen, Beiträge zu posten und in Dialog zu treten. Für die eigene Reputation und Ihr Personal Branding sollten Sie sich die Zeit nehmen, um bei Plattformen wie Twitter oder Instagram die unseriös erscheinenden Follower oder Abonnenten zu blockieren. Nutzer zu sperren, die nach Fake-Profilen oder Bots aussehen, sollte für Sie Teil Ihrer Social-Media-Routine sein.
Warum sich die Zeit zum Follower-Blockieren nehmen?
Ihre Reputation als Unternehmer, Selbstständiger oder führender Angestellter steht auf dem Spiel. Sie haben sich offline und online eine Image aufgebaut, Sie leisten gute Arbeit und sind hervorragend vernetzt. Wie können nun Fake-Accounts und Bots Ihrer Reputation schaden?
Das liegt an der Art und Weise, wie Sie in Ihren Social-Media-Auftritten mit den neuen Followern, Abonnenten & Co. umgehen, d. h. Profilen, die Ihnen folgen (wollen). Nehmen Sie nicht Hinz und Kunz in Ihr Netzwerk auf, um Ihre Fan-Zahlen in die Höhe zu treiben. Seien Sie wählerisch mit den Nutzern, die Ihnen folgen (dürfen).
Negative Seiten von “merkwürdigen” Fans können sein:
- Schauen sich andere, an Ihrem Unternehmen interessierte Menschen Ihre Follower/Abonnenten an und finden sie dort viele fragwürdige Profile, dann wirft dies ein schlechtes Licht auf Sie und die Pflege Ihres Social-Media-Auftritts.
- Ein sinnvoller Dialog oder Austausch, der Ihren Unternehmenszielen dient, findet nicht statt.
- Fakeaccounts oder Bot-Interaktionen fälschen Ihre Social-Media-Statistik.
- Manches Fake-Profil wurde mit der Absicht erstellt, Sie um Ihr Geld zu bringen.
So wie Sie sich sicherlich bei Xing, Facebook oder LinkedIn genau überlegen, wenn Sie als Kontakt aufnehmen – so sollten Sie diese Sorgfalt auch bei Twitter und Instagram walten lassen.
Woran erkenne ich fragwürdige Social-Media-Accounts?
Haben Sie Ihr Profil bei Instagram oder Twitter auf “öffentlich” gestellt? Wenn ja: Dann können Ihnen dort alle Profile folgen, ohne dass Sie dem zustimmen müssen. Das lockt natürlich viele merkwürdige Follower/Abonnenten an. Schauen Sie sich diese näher an.
Wenn ich Profile überprüfe, zeigen die unseriösen gewisse Merkmale auf:
- Schlecht bis gar nicht ausgefüllte Biografie
- Vielen anderen Profilen folgen und selbst wenige bis keine Follower
- Wenige bis keine Tweets/Posts oder bei Insta: Bilder ohne Text
- Profilnamen im Stil von “paulsmit533” oder wohlklingende Namen, deren Bestandteile teils bewusst falsch geschrieben wurden
- Profil-/Headerbild: Wahlweise keine Bilder oder nur teils angezogen; Männer, die sich gern mit Hunden oder Katzen darstellen; Witwer, mit ein bis zwei Kindern
- Generäle, vorwiegend amerikanisch
- Ingenieure, vorwiegend amerikanisch und auf Ölplattformen arbeitend
- Männer, die wirklich ehrlich und/oder glaubensfest sind
- Menschen mit Beiträgen in Fremdsprachen
- Viele Selfies, wahlweise in luxuriösen Umgebungen und im gehobenen Businessumfeld (bei Instagram)
- Kommentare von Unbekannten, die für alle Posts gelten könnten – z. B. “Cooles pic!”, “Folge mir zurück”, “Love it” (bei Instagram)
- Viele Bilder aus den Archiven der Stockfoto-Anbieter (bei Instagram)
- Account zusätzlich noch auf privat gestellt, sodass Sie Tweets oder Bilder nicht sehen können
Es versteht sich von selbst, dass sich bei Männern mit Social-Media-Profilen vice versa die entsprechenden Damen mit eindeutig zweideutigen Angeboten tummeln.
Wichtig! Auf Instagram befinden sich viele Jugendliche, bei Twitter eher weniger. Diese jungen Menschen haben nach bestem Wissen zu ihrem eigenen Schutz ihren Account geschützt und fügen neue Profile nur auf Anfrage hinzu – das zeugt von Medienkompetenz! Meist haben die Heranwachsenden z. B. in ihrer Bio zumindest ein paar Angaben zu sich gemacht. Blockieren Sie diese Profile nicht!
Wenn Sie die Blockieren-Funktion nicht kennen, schauen Sie im Hilfebereich der entsprechenden Social-Media-Plattform unter dem Stichwort “Blockieren” nach.
Fazit
Ich denke, dass ich Ihnen das Prinzip hinter falschen Profilen klar machen konnte und warum Sie diese für Ihre eigene Reputation blockieren sollten.
Nicht immer treffen alle o. g. Merkmale zu. Eine Merkmal allein reicht mir nicht aus, um einen Account zu blockieren. Es kommt immer auf den Gesamteindruck an.
Betreiben Sie diese Followerpflege? Welche Merkmale würden Sie meiner Liste noch hinzufügen?
Herzlichen Gruß, Ihre Manuela Seubert
Grafik: © Manuela Seubert