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BarCamp Limburg 2022: Klein und oho war die Premiere

Fünf Tage ist es nun her: das erste, themenoffene BarCamp Limburg 2022 für die Region um Limburg, Weilburg und Diez. Gemeinsam mit Florian Brandhoff und Diana Jordan habe ich dieses BarCamp gegründet und erstmalig organisiert.

Wer hier häufiger im Blog liest, weiß: Es ist ein Wunsch, der im Jahr 2018 keimte, 2019 tatkräftig zum Leben erweckt wurde … und 2020 aufgrund der Corona-Pandemie grandios ausgebremst wurde. In der Nachlese 2019 zum bcrm19 sowie kürzlich in der Ankündigung zum #bclm22 habe ich bereits davon berichtet.

Ja, wie ist es nun, auf der anderen Seite des BarCamp-Erlebnisses zu stehen? Teilgenommen habe ich schon an vielen BarCamps, organisiert noch nie. Der BarCamp-Blues fühlt sich auf jeden Fall anders an – doch dazu später.

Corona zu Besuch – kann ich die BarCamp-Limburg-Premiere miterleben?

Da organisiert man die ganze Zeit mit. Und dann das: Zwei Wochen vor der Premiere unseres BarCamps Limburg zog in die Familie Seubert erneut Covid ein. Wenige Tage später hatte ich es – durch einen PCR-Test bestätigt – ebenfalls. The queen was not amused.

Je näher der Veranstaltungstermin kam, desto unruhiger wurde ich. Die Quarantäne war längst vorbei, doch die Selbsttests wollten einfach nicht „negativ“ anzeigen. So waren Florian und Diana allein für die kurzfristig nötigen Einkäufe zuständig. Ich kümmerte mich um Ausdrucke (Schilder, Raumnummern, Sessionboard) und das, was man in der Isolation am PC, Drucker und Telefon organisieren kann.

Ich testete mich ab Mittwochmorgen im 12-Stunden-Rhythmus. Donnerstagabend kam endlich das erhoffte „Nichts“ beim Test-Feld; Freitagabend lies ich mich offiziell bei einer Apotheke testen – ebenfalls negativ. Juhu, ich bin vor Ort bei der BarCamp-Premiere dabei!

BarCamp Limburg 2022: Blick hinter und vor die Kulissen

Am Samstag, dem 16. Juli 2022, war der von Florian, Diana und mir heiß ersehnte Tag für unsere Region da. Wir hatten es geschafft und ein großartiges Format in den ländlichen Raum gebracht.

Sessionplanung #bclm22

Blick hinter die Kulissen

Organisatorisch bedeutete das für uns drei ehrenamtliche Gründer:innen und Organisator:innen schon einiges:

  • Website, Twitter- und Facebookkanal einrichten und pflegen
  • Sponsoren und Veranstaltungsort finden
  • System für den Ticketverkauf verstehen und in die Website einbinden
  • Überzeugungsarbeit für dieses Format in der Region in Form von vielen Mails und Gesprächen: Wir schickten eine Pressemitteilung raus und führten mit Heike Lachnit ein Interview zum #bclm22. Digital warben wir auf allen möglichen Social-Media-Kanälen für unsere Veranstaltung und wurden von unserer Community dabei unterstützt. Und natürlich machten wir Mundpropaganda, in dem wir in vielen Einzelgespräche Menschen davon erzählten und zur Teilnahme ermutigten.
  • Sonstige Vorbereitungen: Gedanken über das Essen; Beschilderung; Kontakt mit den Sponsoren halten; Organisatorisches mit dem Veranstaltungsort klären.
  • Ticketverkauf Anfang Juni starten und darauf hoffen, dass die Teilnahmezahlen nach oben gehen. Gewünscht hatten wir uns für das erste BarCamp 50 Teilnehmende; das war für das Jahr 2020 sicherlich realistisch. Im Jahr 2022 mit wieder steigenden Inzidenzen waren wir damit zu optimistisch. Letztlich hatten wir für die BarCamp-Premiere in unserem ländlich strukturierten Raum 28 Anmeldungen. Weniger als erhofft, aber mehr als unsere Untergrenze. Dafür eine ganze Menge Menschen, die uns persönlich schrieben, warum sie am 16.7. nicht kommen konnten und uns ermutigten, es auf jeden Fall durchzuführen.
  • Corona ließ uns selbst am Veranstaltungstag nicht los. In den Tagen davor kamen krankheitsbedingte Absagen herein. Wir hatten nur eine einzige, richtige No-Show; von No-Show-Rate kann man da nicht sprechen 😊.
  • Kurzfristig mussten wir eine Gastro-Kaffeemaschine organisieren – danke an meine liebe Freundin und Kaffeerösterin Bianca aus Diez, dass Du sie uns kostenfrei zur Verfügung gestellt hast. Porzellan und Besteck mussten wir ebenfalls kurzfristig ausleihen sowie – ungespült – mit nach Hause nehmen.
    Unsere Kollegen vom Orgateam BarCamp Rhein-Main hatten uns vorgewarnt: Vorher passiert Unvorhergesehens, – so true!
  • Wir hatten großartige Hilfe von unseren Familien. Mein herzliches Dankeschön geht an Anke, Bernhard, Daniel und unsere Grafikerin.

Blick vor die Kulissen: So war das BarCamp Limburg

Es war familiär und von Offenheit und Begeisterung geprägt! Zugegeben: Ich bin nicht ganz objektiv-😉.

  • Schon im Sessionradar, dem Überblick an unverbindlichen Themenvorschlägen auf unserer BarCamp-Limburg-Website (Link), war klar: Da kommen schön unterschiedliche Themen zusammen.
  • Die Anmeldungen sagten uns – soweit wir die Menschen kannten: Neugierige und aufgeschlossene Menschen haben sich angemeldet – viele BarCamp-Newbies!
  • Wie so häufig auf BarCamps begann mit den ersten Teilnehmenden direkt das unkomplizierte Sich-Gegenseitig-Vorstellen und Kennenlernen-Wollen.
  • Beim Frühstück konnten wir noch einen Newbie zu seiner ersten Session ermutigen.
  • In so einem kleinen, familiären Rahmen war die Sessionplanung schnell gemacht.
  • Schwerpunkte waren: Bewegung (Kinesiologie und Neuroathletik) und Reisen (Südafrika, Europa und Deutschland).
  • Zudem ging es noch um: Geld der Gegenwart und Zukunft; Steuertipps; Kostenfreie digitale Marketingtools; verständliche Texte sowie Verödung von Dörfern und Stadtteilen.
  • Wir hatten vier Sessionslots in zwei Räumen. Die Bewegungssessions legten und verkürzten wir – mit Zustimmung der Sessiongebenden – als Energizer zwischen Sessionplanung und Sessionslot 1 sowie nach dem Mittagessen vor den Sessionslot 3. Insgesamt hatte unsere BarCamp-Premiere also zehn Sessions.
  • Vernetzungswünsche wurden umgesetzt, die Jobwall wurde bestückt und die Sponsoren wahrgenommen.
  • In den großen und kleinen Pausen sah ich alle in Gespräche vertieft, – selbst diejenigen, die „allein“ bei uns aufgetaucht waren.
  • Alle wurden satt und waren mit passenden Getränken ausgestattet.

Die Möglichmacher des BarCamp Limburg

Unsere Sponsoren in alphabetischer Reihenfolge:

BarCamp Blues – als Organisatorin fühlt der sich anders an

Nachdem die Abschluss-Session vorüber ist, beim Abbau mitgeholfen wurde und sich alle auf den Heimweg machen, stellt sich üblicherweise bei einigen Teilnehmenden direkt der „BarCamp-Blues“ ein. Dieses überwältigende Gefühl ein Teil von Menschen zu sein, die sich auf Augenhöhe begegnen, sich völlig offen über Erfahrungen austauschen und Wissen teilen. Dieses besondere Gefühl: „Traurig, dass es schon vorüber ist; glücklich, dass ich dabei war.“

Ich war sehr gespannt, ob es diesmal für mich ebenfalls so sein würde.

Kurz: Es war für mich anders, – vor, während und nach dem BarCamp:

  • Als Organisator kennt man Location und viele Angemeldete vorab. Der Reiz des Neuen besteht in den großen und kleinen Dingen, die wir/ich zu organisieren hatten. Oder der gespannte Blick auf die Ticketverkäufe – wird unser BarCamp in Limburg angenommen?
  • Vorfreude machte sich bei mir mit jedem einzelnen Telefonat breit, das zu einer Teilnahme- oder Sessionzusage führte.
  • Vorfreude kam auf, als ich alles am Vorabend gepackt hatte.
  • Vorfreude beim Erstellen der Metaplanwand vor Ort und dem ersten Teilnehmer, der über den Schulhof der Friedrich-Dessauer-Schule (FDS) zum Eingang marschierte.
  • Kurz musste ich an mein erstes BarCamp und meine Verunsicherung bzgl. des Ablaufs denken, als ich die ersten Fragen von mir bekannten Newbies noch vor der Sessionplanung beantwortete.
  • Die plötzliche Erkenntnis bei der ersten Bewegungssession in der Aula: Alle machen begeistert mit, ein Newbie macht die erste Session …. Ja, es war absolut richtig, dieses Format an die Lahn zu bringen.
  • Als Organisatorin war ich in wenig Sessions, – die beiden Bewegungssessions und meiner eigenen Session zu „verständlichen Texten“.
  • Ich musste mir – aufgrund der überstandenen Viruserkrankung – eine Auszeit nehmen. Im dritten Sessionslot legte ich mich kurzerhand für einen Powernap auf eine der Ledercouches der FDS im Eingangsbereich.
  • Abschluss-Session und Feedbackrunde: Es war mir ein Fest, in die vielen glücklichen Gesichter zu sehen. Und: Die vielen Neulinge, die nun BarCamp-Fans sind. Die Proaktiven, die uns Hilfe für das nächste BarCamp zusagten und auf jeden Fall wiederkommen wollen.
  • Um Hilfe gebeten, haben auch viele Teilnehmende uns beim Abbau geholfen – wie es bei BarCamps normalerweise üblich ist … und es auch in Limburg wurde.
  • Während die letzten Teilnehmenden abreisten, hieß es nun für uns noch: Alles in die Autos bringen, Möbel zurückstellen, saubere Tische und Räume hinterlassen, u. v. m. Auch eine erste Manöver-Rückschau von uns Gründer:innen und allen Helfenden machten wir vor Ort.

Samstagabends und am Sonntag war ich platt und gleichzeitig überaus glücklich – ob der geglückten BarCamp-Premiere in Limburg.

Man scrollt durch seine Social-Media-Feeds, sucht nach Rückmeldungen zum BarCamp Limburg 2022 und antwortet/liked einzelne Postings und Kommentare … und ist damit ein wenig wieder wie ein ganz normaler BarCamp-Teilnehmender mit „BarCamp-Blues“.

Sommerliche Grüße von
Manuela Seubert

Fotos: (c) Manuela Seubert

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

    1. Manuela Seubert

      Mein Dank geht an Peter Winninger von Koblenz Digital für diesen lesenswerten und ausführlichen Einblick, wie er unsere BarCamp Limburg-Premiere wahrgenommen hat.

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