Das Jahr 2024 habe ich wahlweise „komplett in den Sand gesetzt“, – oder „es war ein unfassbar gutes Jahr“. Was nun wirklich los war, können Sie in meinem Jahresrückblick 2024 lesen. Dieses 2024 hat mich ausgelaugt; zudem kam mein spielerisches Motto 2024 „Let’s play – again!“ wegen der vielen Herausforderungen kaum zum Zug. Soll ich mir dann überhaupt ein Motto für das Jahr 2025 überlegen?
Seit vielen Jahren starte ich ins neue Jahr mit einem Motto. Solch ein Motto ist ein wenig ein Leitstern, eine Zielrichtung, eine Erinnerung an mich selbst. Idealerweise ist das Motto so allgemeingültig, dass es viele Bereiche meines Lebens umfasst.
Wiederhole ich das Motto von 2024 also einfach für 2025? Definitiv nicht!
Wie kam ich auf „Mottolos entspannt gestalten“?
Es ist das Ergebnis meiner Erfahrungen aus dem Jahr 2024. Dort war ich durch die Bedürfnisse und Notwendigkeiten der engsten Familienmitglieder fremdbestimmt. Nicht nur Plan A oder Plan B waren für all die Umzüge und Haushaltsauflösungen nötig, sondern auch ein auf den letzten Drücker zufällig gefundener „Plan“ C brachte für eine drohende Wohnungslosigkeit die Lösung. Die Auswirkung auf mich: wenig Zeit zur Erholung, freie Zeiten waren für organisatorische und planerische Tätigkeiten reserviert, die Kraft versiegte immer mehr.
Beim erschöpften Schreiben des Jahresrückblicks, der am Schluss immer mein neues Jahresmotto enthüllt, dachte ich dann: Definitiv kein Motto!
Zunächst.
Mein Selbstgespräch bzgl. des 2025-er Mottos ging vor der Veröffentlichung des Jahresrückblicks weiter:
„Ich will kein Motto!“
„Hmm, bist ja eigentlich nicht Du?!“
„Mottolos?“
„Mottolos!“
(…)
„Wirklich mottolos???“
„Hört sich nach ideenlos, ziellos, antriebslos an … naja, Du willst es zwecks des dringend notwendigen Auftankens des leeren Energiespeichers erst einmal ruhig angehen“
„Also: Mottolos!“
(…)
„Gleichzeitig willst Du doch 2025 auch gestalten – das Ganze halt entspannt!“
(…)
So präsentierte ich, die Jury 😉, proudly in meinem Jahresrückblick das Jahresmotto 2025:
„Mottolos entspannt gestalten“
(Spoileralarm: Das war zumindest für 20 Tage mein Motto – bitte lesen Sie im ganz unten, was aus diesem Motto wurde.)
Was bedeutet das Motto für mich und wie setzte ich es in meinem täglichen Leben um?
In erster Linie geht es in 2025 um das Auftanken meiner Kräfte. Entspannung ist in vielerlei Hinsicht geboten: mehr Bewegung, gesünderes Essen und wieder Treffen mit Freunden. Erwartungen Dritter werden in allen Bereichen meines Lebens an der Frage gemessen: Gibt es mir Energie? Oder raubt es mir Energie, ohne auf meine Kräfte einzuzahlen? Ich möchte mein Leben wieder mit den mir wichtigen privaten und beruflichen Dingen füllen, ich möchte Momente wieder bewusst mit allen Sinnen erleben – ohne gleichzeitig das nächste ToDo der unendlich langen Liste der lästigen Pflichten vor Augen zu haben. Zeit für mich selbst, meine Bedürfnisse ernst nehmen und nicht mehr von äußeren Einflüssen jagen lassen. In mich hineinhören und wieder hören, was ich beruflich und privat machen möchte – ganz entspannt, ganz entspannt gestalten. Und dazu gehört auch, dass ich Mitte Januar für mein Geschäft noch keinen Plan habe, wie ich das Jahr gestalte.
Wie setzte ich das nun um? Vor jeder neuen Anfrage steht die obige Frage nach Energiegeber oder Energieräuber. Es führt im Moment zu sehr bewussten Entscheidungen, der Konzentration auf das Wesentliche und die schönen Dinge des Lebens. So gehe derzeit fast täglich spazieren, habe bereits zwei Bücher gelesen und die ersten Termine für Treffen mit Freunden und Familie ausgemacht. Meine beruflichen Projekte gehe ich ruhig und gelassen an, um Kreativität und Inspiration – wieder – entstehen zu lassen.
Herausforderung und erste Wirkungen des Jahresmottos 2025
Aus dem „Mottolos entspannt gestalten“ heraus habe ich mir für das 1. Quartal „nichts“ und „Ruhe“ und „Fahren im Leerlauf“ verordnet. Naja, Sie brauchen sich jetzt nicht vorzustellen, dass ich meine Kunden links liegen lasse und nicht für sie arbeite – oder dass ich im Privaten nur auf unserem roten Sofa rumliege.
Doch Entspannung steht an erster Stelle und das ist Herausforderung genug für mich. Denn ich bin im positiven Sinne neugierig auf die vielen spannenden Möglichkeiten, die das Leben für Selbstständige und Privatpersonen bieten. Als vielseitig interessierter Person sehe ich viele Gelegenheiten, mich einzubringen und zu engagieren und zu vernetzen und zu tun. Schnell falle ich da in alte Gewohnheiten und sage „Ja“ zu Irgendetwas, – anstatt den selbstgemachten „Druck“ rauszunehmen und mich zu entspannen.
Mit den ersten entspannten Stunden im Januar kamen bereits wieder die ersten Ideen, was ich tun könnte – soviel zu „Nichtstun et al.“ 😂. U. a. wollte ich mich seit Langem mal wieder als Wahlhelfer zur Bundestagswahl freiwillig melden, zum gern von mir besuchten DPRG-Takeoff in Leipzig am 30. Januar fahren oder nach einem Workshop abends erstmalig bei den Wiesbadenern Toastmastern vorbeischauen. Doch solche Zusatzengagements über die normale Arbeitszeit hinaus oder mit intensiven Reisezeiten oder meine Entspannungszeit beschneidend sind einfach noch zu früh. Energiegebend oder energieraubend? Energieraubend, daher im Januar/Februar noch streichen.
Die nächsten Herausforderungen im Jahr 2025 klopfen schon an. Auch in 2025 wird nicht alles entspannt und leicht, das ist jetzt schon abzusehen. Doch Herausforderungen dürfen sich gern im ganz normalen durchschnittlichen Auf und Ab des Lebens bewegen, – und sich nicht wie im Speed-Boot durch einen rauhen Seegang sitzend anfühlen.
Ende 2025 möchte ich gern zu mir selbst sagen können: „Du hast das Jahr 2025 entspannt gestaltet“ 🍀.
Fun Fact zu „Mottolos entspannt gestalten“ und finales Motto 2025
Anfang Januar entstand mein Jahresmotto. Es kam mir in meinem damaligen Zustand schlüssig vor. Jetzt –20 Tage später und mit etwas Abstand – lache ich über mich selbst. Denn sprachlich gesehen ist das Motto falsch. Es müsste nur „Mottolos“ oder nur „Entspannt gestalten“ lauten. Denn „Entspannt gestalten“ ist schlicht und einfach ein Motto, – weit entfernt von „mottolos“!
Wie schön, dass wir häufig täglich für uns neue Entscheidungen treffen dürfen. Und so ändere ich nach 20 Tagen des Jahres bereits mein Motto. Mein ursprüngliches Jahresmotto 2025 verliert ein Wort und lautet nun:
„Entspannt gestalten“
Herzlichst
Ihre Manuela Seubert
PS. Schreiben Sie mir in die Kommentare: Haben Sie sich ebenfalls ein Motto für das Jahr 2025 gegeben?