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Netzwerke(n) im Mittelstand

Über Xing erhielt ich eine Einladung. “Was ist daran besonders?”, fragen Sie sich jetzt vielleicht. Schließlich werden Xing-Nutzer ständig mir mehr oder weniger sinnvollen Einladungen zu Veranstaltungen, Webinaren u. ä. bombadiert.

Doch diese Einladung kam von Volker Geyer, dem ich über mehrere Social-Web-Kanäle folge. Diesen Unternehmer wollte ich schon immer einmal live erleben. Und das wurde mir fast vor meiner Haustür ermöglicht, nämlich in den Räumen der IHK Wiesbaden, die gemeinsam mit dem Wirtschaftsforum Wiesbaden einen Vortrags- und Networkingabend zum Thema “Netzwerke(n) im Mittelstand” organisierten.

Was an Volker Geyer so besonders ist, – das lesen Sie weiter unten ;-).

Thema des Abends “Netzwerke(n) im Mittelstand”

Fragestellungen wie …

  • “Brauchen Unternehmen Netzwerke, – auch die digitalen?”
  • “Was bringen die sozialen Medien wirklich?”
  • “Ist das Social Web lediglich eine Spielwiese?” und
  • “Was kann sich aus dem strategischem Internet-Marketing für ein Handwerksunternehmen entwickeln?”
    … lockten viele Besucher in die Räume der IHK Wiesbaden.

Vortrag “Netzwerken Digital im Mittelstand” von V. Geyer

Volker Geyer hielt den zweiten Vortrag an diesem Abend. Weil er der Auslöser zum Besuch dieser Veranstaltung war, berichte ich an erster Stelle über seine Vortragsinhalte. Virtuell kenne ich ihn über XingTwitterFacebook und Google+.

Wer ist Volker Geyer?

Volker Geyer ist Malermeister in der dritten Generation. Strategisch, fokussiert und mit Leidenschaft setzt er für seine Unternehmenskommunikation seit 2010 die sozialen Medien ein.

Über seine Social-Web-Präsenzen, die seine Website und seinen Blog ergänzen, hat er etwas geschafft, wovon viele Unternehmer immer noch glauben, dass es nicht funktioniert: Seine Wunschkunden finden ihn über das Internet und er erwirtschaftet einen Großteil seines Umsatzes über das Web!
Mittlerweile hält er Vorträge zu seinem erfolgreichen Handwerker-Marketing und hat dazu kürzlich mit einem Co-Autor sein erstes Buch verfasst.

Netzwerken im Web

Die Hauptaussagen seines Vortrages gebe ich Ihnen stichwortartig wieder:

  • Zum Website-Relaunch 2010 hat er die sozialen Medien entdeckt.
  • Er netzwerkt, indem er sein “Werken im Netz” präsentiert.
  • Das Web 2.0 ist für ihn die Möglichkeit, “schreibend zu bleiben” und die alltäglichen, kleinen Geschichten aus dem Unternehmensalltag zu erzählen.
  • Seine Philosophie: Das Internet ist eine große Bühne, auf der jeder sein selbst geschriebenes Theaterstück aufführen kann; mit dem Vorteil, dass diese Bühne 24 Stunden 7 Tage die Woche für das Publikum erreichbar ist.
  • Seine Grundidee war eine magnetische Internetseite zu schaffen, die in Wort, Bild und Struktur so gestaltet ist, dass sie seine Wunschkunden anzieht.
  • Er wollte sich nicht nur als Maler darstellen, sondern u. a. als “Spezialist für Betonoptik” oder “Spezialist für fugenlose Bäder”.
  • Im Internet-Showroom auf seiner Website zeigt er 25 definierte Leistungsbereiche seines Unternehmens, die u. a. mit Blogbeiträgen gefüllt sind.
  • Blogbeiträge: Je normaler seine Geschichten, die er im Blog erzählt, desto besser werden diese bewertet. Es versteht sich von selbst, dass er dort seine Keywords einfließen lässt.
  • Für sein Internetmarketing nutzt er neben den o. g. Social-Media-Plattformen noch E-Mail-Marketing.

Vorzeigbare Webresultate

Und welche Ergebnisse erzielt dieser sympathische Handwerksmeister mit seinen Online-Aktivitäten:

  • 300.000 Webseitenaufrufe pro Monat
  • Vernetzung mit ca. 8.500 Facebook-Fans, 48.500 Follower bei Twitter und 1.900 bei Google+, 6.000 Kontakte bei Xing
  • Ca. 16.000 E-Mail-Abonnenten
  • 84% Firmenumsatz über Internetmarketing
  • bis zu 20% Firmenwachstum/Jahr
  • Anfragen von Journalisten über Twitter
  • Kundenanfragen über Facebook
  • Leichte Gewinnung von Facharbeitern oder Azubis; Reputation als gute Arbeitgebermarke
  • Bewusst ausgewählten Maler-Partnerfirmen in Regionen, die er selbst nicht bedienen kann, stellt er seine Website zu Marketingzwecken zur Verfügung.
  • Täglich 3-5 Anfragen zu fugenlosen Bädern oder Betonoptik-Wänden; als Erstinformation antwortet er zeiteffizient mit einer Linkliste, die die gestellten Fragen mit seinen dazu passenden Blogbeiträgen beantwortet.

Mit den Worten “Jammer nicht, glaub an Dich” fordert Volker Geyer die anwesenden Unternehmer auf, Ihre Unternehmenskommunikation in die Hand zu nehmen, auf eine Internet-Strategie zu bauen und ihr “Werken im Netz” darzustellen.

Mein Fazit: Freundlich, sympathisch und motivierend – mein digitaler Eindruck von Volker Geyer wurde im realen Leben bestätigt.

Lesenswertes Interview mit Volker Geyer, der mir netterweise auf Nachfrage ein paar der o. g. Zahlen aktualisiert und der Veröffentlichung in diesem Beitrag zugestimmt hat.

“Digitales Netzwerken – Erfolgsmodell für den Mittelstand?” von M. Grupe

Eröffnet hat diesen Abend Michael Grupe, Vorstand bei Fink & Fuchs Public Relations AG aus Wiesbaden.

Zeit ist sinnvoll eingesetzt

Zunächst machte er deutlich, dass es beim digitalen Netzwerken durchaus möglich ist, seine Zeit sinnvoll einzusetzen. Es liegt in der Hand des Einzelnen, ob sich diese Zeitinvestition bezahlbar macht.
Das reale Netzwerken sei oft verbunden mit aufwändigen Recherchen, komplizierter Kontaktaufnahme, Finden des richtigen Ansprechpartners, Auswahl des geeigneten Gesprächsauftakts und dem Rätselraten am Tag danach, welche Visitenkarte wohl zu wem gehöre.
Mit Geschäftsnetzwerken wie Xing und LinkedIn könne man u. a. schneller finden, wer zueinander passt, die eigene Karriere beflügeln, neue Kontakte zunächst virtuell schließen oder Kooperationspartner aufspüren.

Danach erläuterte er kurz den Aufbau eines Xing-Profils, Funktionen anhand derer eine Kontaktaufnahme gut möglich ist und welche Xing-Abschnitte eines Profils wichtig sind, um in der Xing-internen Suchmaschine gut gefunden zu werden.

Abschließend machte er für Einsteiger ins digitale Netzwerken deutlich, mit welcher Haltung Sie ein solches Netzwerken beginnen sollten.

Sharing is Caring

Positiv werden Sie auffallen, wenn Sie beim Netzwerken sich von dem Gedanken des “Gebens statt des Nehmens” leiten lassen. Geben Sie in Ihre Netze kontinuierlich relevante Inhalte, die zeigen, dass Sie sich an Diskussionen beteiligen, anderen Wertschätzung entgegen bringen und Ihre Kontakte ggfs. für Kooperationen zusammenbringen können.

Negativ werden Sie auffallen, wenn Sie als Ich-Erzähler sprunghaft (i. e. selten ein soziales Netzwerk besuchen und dann aber massig posten) mit schlechten Manieren kommunizieren und leichtfertig mit vertraulichen Daten im Netz umgehen.

So zeiteffizient ein Einsatz der sozialen Kommunikationsplattformen sein kann, so wichtig ist für die weitere Geschäftsbeziehung ein Netzwerken im realen Leben. Letztlich zählt der persönliche Kontakt.

Danke

Ein herzliches Dankeschön an die beiden Redner, die nach Ihren Präsentationen dem Publikum noch Rede und Antwort standen. Ein weiteres, herzliches Dankeschön an die IHK und das Wirtschaftsforum aus Wiesbaden für den schönen, wohl organisierten Abend!


Schreiben Sie mir in die Kommentare, welche Fragen Sie sich zum digitalen Netzwerken stellen.

Foto: © Manuela Seubert

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