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#cosca13: Content Strategy Camp in Darmstadt-Dieburg

Am 7. und 8. Juni fand am mediencampus Darmstadt erstmalig im deutschsprachigen Raum das Content Strategy Camp statt. Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz reisten viele Kommunikationexperten und wenige Unternehmensvertreter an, um sich rund um das Thema “Content Strategy” in der Kommunikation zu informieren und auszutauschen. Bedingt durch den Veranstaltungsort wurde das Publikum durch viele Medienstudenten bereichert. Dieses Treffen wurde in Form eines BarCamp ausgerichtet, – einer Veranstaltungsart, die rege Diskussion und Austausch fördert.

Warum bin ich zum Cosca gegangen?

Content (=Inhalte) wird heutzutage in Hülle und Fülle produziert, – alle möglichen Kommunikationskanäle werden damit bespielt durch Akteure aus verschiedenen Abteilungen. Je größer das Unternehmen, desto mehr Content könnte oder wird produziert. Doch wie verläuft die Abstimmung innerhalb einer Organisation, damit zielgerichtete, nutzerorientierte Kommunikation betrieben wird? Welche Auswirkungen hat dies auf die Vernetzung von “Online”- und “Offline”-Kommunikation? Welche Abteilung übernimmt die Führung? Welche organisatorischen Voraussetzungen sind nötig?

Gleichzeitig geistern in Sachen Kommunikation immer mehr neue und immer noch aktuelle, ältere Buzzwords durch die Geschäftswelt: Content Marketing, Content Curation, Storytelling, Social Media Management, Web Design, Redaktionsarbeit, Archivierung, Info Science (SEO), Transmedia Storytelling …
Ist also Content Strategy lediglich “alter Wein in neuen Schläuchen”? Und wenn es jetzt schon in Unternehmen eine Sisyphusarbeit ist, eine einheitliche, dialogorientierte Kommunikation in Richtung des Nutzers zu etablieren und koordinieren, was soll dann eine Content Strategy bewirken? Wer übernimmt die Führung und wie sollen Arbeitsabläufe effizient gestaltet werden?
Ich erhoffte mir einen Einstieg in diese im deutschsprachigen Raum junge Disziplin. Schon im Vorfeld bedauerte ich es sehr, dass ich nur am ersten Tag teilnehmen konnte.

Meine wichtigsten Erkenntnisse

  • Grundelement der Content Strategy: Qualität der Inhalte, d. h. die richtigen Inhalte zur richtigen Zeit an die richtigen Nutzer über die richtige Plattform (online wie offline) zu bringen mit dem Ziel einer konsistenten Kommunikation.
  • “Content” sollte von Unternehmen als Geschäftsvermögen angesehen werden.
  • Content Strategy umfasst eine inhaltliche und menschliche Komponente (Content and People Component). Bei der Inhaltskomponente werden die Inhalte/Themen sowie deren Struktur betrachtet, “People Component” geht auf die redaktionelle Planung (workflow) und die Entscheidungsfindung (governance) ein.
  • Ein Content Stratege benötigt Erfahrung in Unternehmensberatung.
  • Ausdruck für die Notwendigkeit einer Content Strategy ist das Interesse der Organisation an einem Archiv.
  • Aus Diskussionen während der Sessions und der Pausen wird klar, dass um diese neue Disziplin noch gerungen wird. Die Vorteile sehen alle Kommunikationsfachleute. Jedoch bleibt die Frage, wie das Konzept Content Strategy in die Unternehmen getragen und dort organisatorisch umgesetzt werden kann, sodass z. B. PR- und Marketingmanager sich nicht übergangen fühlen oder kommunikationsferne Fachabteilungen erkennen, dass sie wertvolle Inhalte für die Unternehmenskommunikation liefern können.
  • Ein Ansatzpunkt wäre, ein konkretes Kommunikationsproblem des Kunden zu lösen und während des Lösungsprozesses den Boden für eine Content Strategy zu bereiten. Eine andere Möglichkeit erläuterte die amerikanische Content Strategin Margot Bloomstein in einer Google Hangout-Session: Lege mit dem Kunden eine Stilrichtung/Bauweise von Botschaften und Kommunikationsziele fest und stelle dann sicher, dass diese konsistente Inhalte von den einzelnen Fachabteilungen und Freiberuflern/Agenturen verwendet werden. Allein dadurch könne man schon Geld sparen. In einem nächsten Schritt, könne der Kunde gefragt werden, welche Inhalte er bereits hat (Archiv) und welche er noch benötige …
    Schauen Sie sich die Aufzeichnung mit M. Bloomstein drüben bei YouTube an.

Sammelpunkte im Web zum #cosca13/Content Strategy

Organisation und Sponsoren

Die Organisation des BarCamps war fantastisch. Ein herzliches Dankeschön an e-Business-Lotse Darmstadt-Dieburg, die Hochschule Darmstadt, SCRIPT Communications und die fleißig unterstützenden Studenten. Das Restaurant Römerhalle hat uns morgens, mittags, nachmittags und abends zuvorkommend, unauffällig und köstlich verpflegt. Und Paperscreen hat uns mit seinen Papierprodukten gezeigt, wie schön im Zeitalter von mobilen Bits and Bytes der Griff zu einem Notizblock und einem Heft sein kann.

Fazit

Die Teilnahme am Camp hat sich voll gelohnt. Ich bin nächstes Jahr wieder dabei :-).

Foto: © Manuela Seubert

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