Twitter-Listen: Haben Sie noch eine Timeline oder schon viele?

Ob Sie Twitter bereits länger nutzen oder gerade erst ein Profil bei diesem Kurznachrichtendienst eingerichtet haben … irgendwann stellt sich das Gefühl ein, dass Sie in Ihrer Timeline nicht das finden, was Sie suchen. Und früher oder später entdecken Sie in der Profilansicht den Menüpunkt „Listen“. Was sind Listen? Welche Vor- und Nachteile haben sie? Wie können Sie sinnvoll mit Listen umgehen? Auf diese Fragen, die bei fast jedem Nutzer auftauchen, möchte ich im Folgenden eingehen.

Was ist eine Liste?

Im Hilfe-Center von Twitter selbst finden Sie die Definition von Twitter-Listen und deren Nutzung: „Bei einer Liste handelt es sich um eine zusammengestellte Gruppe von Twitter-Nutzern. Du kannst eigene Listen erstellen oder die Listen anderer abonnieren. Auf der Timeline einer Liste erscheint eine Reihe von Tweets, die nur von den Nutzern auf dieser Liste stammen.“ Anschließend erläutert Twitter ausführlich, wie man eine Liste erstellt, wie man Personen einer Liste hinzufügt oder von ihr löscht, wie man sich Tweets aus einer Liste anzeigen lässt und wie man Listen entdeckt, auf denen man selbst steht (Twitter-Hilfe zur Listenfunktion).
Aktualisierung 1.6.2013: Twitter hat seine Listenfunktion erweitert. Sie können nun bis zu 1.000 Listen mit jeweils 5.000 Twitterati anlegen.

Vorteile: Warum sollte ich eine Twitter-Liste erstellen?

Meiner Meinung nach sollten Sie nicht nur eine Twitter-Liste erstellen, sondern viele. Denn mit der Zeit wird ein aktiver Twitternutzer feststellen, dass seine Timeline einfach mit zu vielen Themen gespeist wird und er daher den Überblick nicht mehr hat. Hier setzten Listen an:

  1. Listen sind ein Instrument der Ordnung. Ordnen Sie Profile, denen Sie folgen, den von Ihnen erstellten Kategorien (=Listen) zu. So können Sie schneller relevante Themen und Gespräche finden und sich fachspezifisch informieren.
  2. Entlastung Ihrer Timeline: Einem Twitter-Nutzer, dem Sie nicht folgen wollen, aber dessen Kommunikation trotzdem für Sie interessant ist, ordnen Sie einfach einer Liste zu. 
  3. Erstellen Sie eine Liste mit „Wettbewerbern“ und Sie bleiben auf dem Laufenden, was Ihre Konkurrenz zwitschert. 
  4. Statt eigene Listen zu erstellen, können Sie von der zeitintensiven Listenerstellung anderer Twitter-Accounts profitieren, – indem Sie einfach deren Listen abonnieren.
  5. Bessere Positionierung Ihres Twitter-Profils in den Suchmaschinen: Dadurch, dass Sie Twitter-Nutzer nach Interessensgebieten einordnen, können Suchmaschinen besser Ihre Stärken und Themen erkennen. Wenn Sie die Listen themenbezogen und mit passenden Schlüsselworten versehen, können die Twitter-Listen zur besseren Positionierung Ihres Twitter-Profils beitragen.

Nachteile: Was spricht gegen Twitter-Listen?

  1. Folgen Sie bereits vielen Twitter-Nutzern, dann haben Sie einen großen Zeitaufwand mit der eigenen Listenerstellung. Sie müssen sich vernünftige Kategorien überlegen, diese Listen selbsterklärend betiteln, beschreiben und ggfs. aussagekräftig abkürzen und schließlich jeden einzelnen Follower korrekt zuordnen.
  2. Haben Sie Listen erstellt oder abonniert, sollten Sie diese von Zeit zu Zeit auf die Relevanz und Vollständigkeit überprüfen.
  3. Abonnierte Listen haben zwei Nachteile: Sie können nur nach eigener Durchsicht der Listenmitglieder beurteilen, ob in der abonnierten Liste wirklich die zu einem Thema relevanten Twitterer enthalten sind. Außerdem haben Sie keinen Zugriff mehr auf die abonnierte Liste, wenn der Listenname geändert, die Liste selbst gelöscht oder gar der Account abgemeldet wird, der diese Liste erstellt hat .

Welche Listeneinteilung ist sinnvoll?

Generell ist diese Frage nicht für jede Person und jedes Unternehmen gleichermaßen zu beantworten. Es hängt davon ab, ob Sie als Privatperson oder Unternehmen auf Twitter agieren, ob Sie unterhalten oder informieren wollen, welche Branchen und Nischen Sie belegen u. v. m.
Als Ansatzpunkt für Ihre eigene Listenerstellung könnten Sie Kategorien wählen, wie z. B. Kunden, Lieferanten, Wettbewerber, Relevante Medien, Journalisten, Fachthema 1/2/…, Teilnehmer an der Veranstaltung XYZ, Familie/Freunde, Kollegen, Hobby.

Praktische Tipps

  • Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen nur empfehlen: Warten Sie nicht zu lange, bis Sie zu vielen Twitter-Accounts folgen. Starten Sie direkt mit einer Kategorisierung in Twitter-Listen.
  • Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihre Listen privat oder öffentlich zu machen. U. a. habe ich meine Listen zu Kunden, Wettbewerbern und Freunden als „privat“ gekennzeichnet, währenddessen meine Liste zu deutschsprachigen Tweeps mit dem Thema Social Media öffentlich ist.

  • Haben Sie eine Liste abonniert, die Sie auf keinen Fall verlieren möchten, müssen Sie sich selbst die gleiche Liste erstellen. Das kostet Zeit, aber Sie sind nicht abhängig von den Handlungen des ursprünglichen Listenerstellers.
  • Sollten Sie Mitglied in einer Liste geworden sein, der Sie nicht angehören wollen, gibt es eine einfache Möglichkeit, dies rückgängig zu machen. Gehen Sie auf das Profil des Listenerstellers, drücken Sie auf das “Personensymbol” und dann „Blockiere @NAME“. Sofort im Anschluss daran, heben Sie bitte die Blockierung wieder auf. Ihr Name ist nicht mehr in der Liste enthalten. 
  • Die Listennutzung auf Twitter selbst finde ich unhandlich und klickintensiv. Daher nutze ich Hootsuite; mittlerweile (Jan 2021) lieber Tweetdeck. Dort können Sie sich – auch bei kostenfreier Anmeldung – gleichzeitig die Timeline mehrere Listen nebeneinander anzeigen lassen.

Fazit zu Twitter-Listen

Für die von mir gepflegten Twitter-Profile möchte ich nicht mehr auf die Listenfunktion verzichten. Sie sind für mich tägliche Orientierungshilfe und Inspiration für neue Ideen und Themen.

Haben Sie Listen erstellt oder abonniert? Welche Erfahrungen haben Sie mit Twitter-Listen gemacht?

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